Nirgendwo sonst gewährt die Klamm einen so überwältigenden Anblick in das Innere eines Gebirges und der Gesteine wie an der gegenüber liegenden Felswand. Gleichzeitig lassen die frei gelegten Gesteinfalten erahnen, welche Kräfte bei Gebirgsbildungen wirken. Wie in einem Schraubstock werden die Gesteine zusammengepresst und zu Falten verbogen.
Im linken Teil der Wand hat das Wasser die Bänderkalke nahezu auf Hochglanz poliert. Sie zeigen aufgrund ihrer verschieden färbigen Schichten die Faltenlegung wie es schöner nicht sein kann. Gleich links anschließend kann man sehen, wie unscheinbar das Gestein aussieht, wenn die Politur des Wassers fehlt.
Etwa in der Mitte der Wand hat das Wasser eine große, gewellte Knickfalte freilegt. Sie zieht sich von den schwarzen quarzreichen Schiefern im unteren Bereich der Wand bis in die darüber liegenden hellen Bänderkalke. Im Schiefer ist die Falte nicht gut erkennbar, weil diese auf die Druckbeanspruchung anders reagieren als die Bänderkalke.
Ganz rechts im Fels kann man dann knapp über dem Bach eine extreme Knickfalte entdecken. Hier wurden die Gesteinsschichten um 180 Grad gebogen!