Museum für Völkerkunde des Canal del Ferro – Val Canale “Palazzo Veneziano” – Malborghetto
ZurückDas Museum für Völkerkunde des Canal del Ferro – Val Canale bildet eine wichtige Basis um die Geschichte, die Traditionen, die wunderbare Natur und nicht zuletzt die geologische Geschichte dieses Gebietes kennenzulernen. Ein Besuch im Museum bedeutet eine faszinierende Reise durch die Geologie, Paläontologie, Naturwissenschaft, Geschichte und Völkerkunde zu unternehmen. Darauf man auch durch eindrucksvolle Dioramen und Projektionen, Aspekte über den Wald von Tarvis, dem größten staatlichen Wald in Italien, uralte, auch kuriose und lebendige Traditionen kennenlernt, die durch das Zusammentreffen der drei großen europäischen Kulturen entstanden sind: der lateinischen, der deutschen und der slawischen.
In den der Erdgeschichte gewidmeten Sälen werden vor allem die zahlreichen paläontologischen Fundstücke aus diesem Gebiet illustriert und die Merkmale, die in der jüngeren Vergangenheit dieses Endstück der Karnischen Kette zu einem wichtigen Bergbaugebiet gemacht haben.
Das Museum befindet sich im sogenannten “palazzo veneziano”, einem Gebäude mit einer faszinierenden Geschichte. Das Gebäude wurde in den Jahren nach 1591 von Giorgio Paul errichtet, herausragender Spross einer unternehmungslustigen Familie aus Gemona im Friaul, die sich mit Handel und Eisenbearbeitung in den zahlreichen lokalen Schmieden befasste. Viele Familienmitglieder verließen Malborghetto aus religiösen Gründen während der Gegenreform.
Durch die Heirat der letzten Erbin der Familie PauI, ging das Gebäude mit dem dazugehörigen großen Besitz im Jahre 1646 in das Eigentum der Familie Canal di Villaco über. Seit damals nannte man das Gebäude „Palazzo Veneziano“, denn es blieb für mehr als 230 Jahre Wohnsitz der reichen Familie Canal di Villaco, aus deren Namen man deutlich die venezianische Herkunft erkennen kann. Im Jahre 1881, verliert der Palazzo die Funktion als Familiensitz einer reichen Familie, und wird zu einem Hotel umfunktioniert. Die Idee dafür stammte vom Bergwerksbesitzer Gaetano Schnablegger aus Tarvis, der auf vielen Sektoren, darunter auch der Aufwertung des Kanaltales für den Fremdenverkehr, tätig war. Durch die für damals hochmodernen Anlagen, wie Duschen und Schwefelwasserbädern, wurde das Hotel sofort zu einem Zentrum für die feine und wohlhabende Gesellschaft zwischen Wien und Venedig. Das Gebäude blieb bis zum zweiten WK ein Hotelbetrieb und erfüllte danach für einige Jahrzehnte die Funktion als Ferienheim. 1982 wurde das Gebäude von der „Comunita Montana Canal del Ferro-Val Canale“ erworben und zum Museum für Völkerkunde und Dokumentationszentrum umgewidmet .