Kann der Mensch aus einem Naturgebilde keinen unmittelbaren praktischen Nutzen ziehen, bleibt es bestenfalls unbeachtet liegen – und sei es für die Wissenschaft noch so wertvoll. So erging es dem Versteinerten Baum von Laas, dem größten Pflanzenfossil Österreichs. Er wurde um 1930 bei Felssprengungsarbeiten freigelegt und zunächst nur von einheimischen Kindern als spektakulärer Spielplatz genutzt. Erst in den 1940er Jahren erfuhren die Geologen vom Stamm und erst 1968 erklärte man ihn zum Naturdenkmal. Seither wurden in Laas etliche weitere versteinerte Bäume gefunden. Der 280 Millionen Jahre alte Baum beweist, dass schon damals im Zeitalter des Perms bis zu 30 Meter hohe Bäume wuchsen. Sie hatten eine weit verzweigte Krone, waren aber noch keine echten Nadelhölzer, sondern deren Vorläufer, die Cordaiten. Der wissenschaftliche Namen des Baumes lautet Dadoxylon schrollianum. Erhalten geblieben ist nicht das Holz selbst, sondern seine mit Quarz verfüllten Poren. Aus der Anordnung der Bäume im Sandsteinfels – sie liegen in diesem kreuz und quer – kann abgeleitet werden, dass sie nicht hier gewachsen sind, sondern an ihren heutigen Platz geschwemmt wurden.
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