An diesem Haltepunkt blickt man von der Ida-Warte auf einen Wasserfall, der sich über hellgraue Bänderkalke stürzt. Unterhalb des Wasserfalls treffen die Kalke entlang einer Störungslinie auf die leichter abtragbaren Schiefer. Eine Störung bedeutet eine Schwächung des Gesteinsverbandes, weil hier Gesteine gegeneinander bewegt wurden. Die Schiefer und die Störung haben einen West-Ost Verlauf. Beide zwingen daher dem aus dem Süden kommenden Bach einen Schwenk nach Osten auf, weil sie dem Wasser einen geringeren Widerstand als die kompakten Kalke entgegensetzen.
Oberhalb der Ida-Warte floss der Bach allerdings quer durch die Schiefer von Süden nach Norden. Und wieder vorher hatte er – wie unterhalb der Ida-Warte – den Schiefern und Störungen folgend einen West-Ost Verlauf. Wie kann man nun den zweimaligen extremen Richtungswechsel bei gleich bleibendem Gesteinsbestand erklären?
Neben dem Gestein, dem Gefälle etc. bestimmen Klüfte im Gestein die Fließrichtung des Wassers. In der Garnitzenklamm weisen insbesondere die Bänderkalke solche Nord-Süd verlaufenden Klüfte auf. Sie dürften für die erste markante Richtungsänderung von West-Ost auf Süd-Nord ausschlaggebend gewesen sein.